Alles deutet darauf hin, dass mein Kind hochbegabt ist.
- Mein Kind hat eine schnelle Auffassungsgabe
- Mein Kind hat einen sehr großen Wissensdurst
- Mein Kind verfügt über eine außergewöhnliche Sprachentwicklung
- Es verfügt über ein gutes Sprachverständnis und einen ungewöhnlich großen Wortschatz für sein Alter
- Es benutzt abwechslungsreiche Formulierungen
- Mein Kind verfügt über hohe Fähigkeiten im komplexen, logischen Denken
- Es kann Zusammenhänge sehr gut erkennen
- Es kann komplexe Probleme lösen
- Es erkennt zugrundeliegende Prinzipien
- Es verfügt über ein genaues Durchschauen von Ursache-Wirkungs-Beziehungen
Soll ich es jetzt testen lassen?
Immer wieder werde ich gefragt: „Bianka, wann ist der richtige Zeitpunkt mein Kind testen zu lassen?“ oder „Warum soll ich mein Kind testen lassen?“
Ich möchte Dir in diesem Beitrag einmal Gründe, Vorteile und Nachteile und weitere Aspekte einer Testung aufzeigen, die Dir hoffentlich dabei helfen werden leichter eine Entscheidung zu treffen. Im Anschluss findest Du auch einen Link für Begabungsexperten in ganz Deutschland.
Sinnvolle Gründe für eine Testung
Erstmal solltest Du wissen, dass ich eine angemessene Förderung auch ohne Testung für möglich halte. Dazu benötigt es jedoch eine offene Haltung verschiedenster Begabungen und eine gute Beziehung der Bezugspersonen im Lernumfeld des Kindes. Liegen in diesem Bereich Störfaktoren vor, ist es besser (hohe) Begabungen eher früh zu erkennen, als zu spät. Weitere Gründe sind:
- Eine Häufung von Hinweisen auf eine intellektuelle Hochbegabung (Merkmallisten dienen nur der Orientierung und können keine Hochbegabung bestätigen)
- Wenn Du als Elternteil stark verunsichert bist und dieses sich auf Dein Wohlbefinden auswirkt
- Wenn unterschiedliche Sichtweisen zu den Fähigkeiten und Begabungen Deines Kindes vorliegen
- Wenn Entscheidungen zur frühzeitigen Einschulung oder eine Empfehlung für die weiterführende Schule anstehen
- Wenn Du Klarheit darüber gewinnen willst, welche Stärken und Schwächen Dein Kind hat.
- Wenn Meinungen und (Vor)urteile bestehen, die Du bestätigst oder revidiert Wissen möchtest.
- Als Eintrittskarte in bestimmte Förderkurse (Ob solche Bedingungen gut sind, ist ein anderes Thema)
Im Endeffekt muss immer individuell entschieden und der Einzelfall betrachtet werden, da Kinder in ihrer Persönlichkeit und mit ihrem Umfeld sehr individuell sind und das Spektrum der Möglichkeiten dafür zu groß.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Testung?
Wie ich schon erwähnt habe, ist es besser eine intellektuelle Hochbegabung lieber früh zu erkennen, als zu spät.
Je Älter das Kind ist, desto stabiler ist das Ergebnis einer Intelligenztestung. Das optimale Alter liegt ab 6 Jahren – jedoch vor dem Einschulungstermin, damit schulbezogene Weichen früh genug gestellt werden können. Treten starke Probleme im Kindergarten auf, natürlich auch schon eher. Bitte bedenke aber, Tests im Alter von 3 Jahren sind in ihrer Informationsmenge deutlich reduziert gegenüber dem Standard und dadurch reduziert sich natürlich auch die Gültigkeit der Ergebnisse. Außerdem hängt die Aussagekraft dieser Ergebnisse auch stark von der Bereitschaft zur Mitarbeit von Seiten des Kindes ab. Bei 3-jährigen ist das, wie Du bestimmt bestätigen kannst nicht voraussehbar. Wenn es für Dich nur um die Frage “ist mein Kind hochbegabt“ geht, sage ich Dir hiermit ganz deutlich, ist der Test verschwendet, denn eine sinnvolle Förderung Deines 3-jährigen Kindes sollte unabhängig vom IQ sein. Ob Dein Kind schlau ist, kannst Du auch im Alltag gut beobachten.
Mit 4 Jahren ist die Informationsmenge deutlich größer und Perspektiven für eine frühe Einschulung können durch einen Intelligenztest geprüft werden. Aber auch nur, wenn neben diesen, weitere Beobachtungen von Persönlichkeitsmerkmalen Deines Kindes, mit in die Testung einfließen.
Intelligenztests sind in ihrer Aussage recht stabil – obwohl Intelligenz natürlich mit dem Alter zunimmt. Jedoch, desto jünger ein Kind, desto weniger stabil sind die Ergebnisse, darum ist eine Intelligenztestung ab einem Alter von 6 Jahren zu bevorzugen.
Welcher Test ist der richtige für mein Kind?
Welcher Test für Dein Kind und seine persönliche Fragestellung geeignet ist, entscheidet der oder die Tester/in.
Ein Intelligenztest ist ein wissenschaftlich abgesichertes Messverfahren, welches der zuverlässigste und objektivste Weg ist, eine intellektuelle Hochbegabung festzustellen. Er umfasst die wesentlichen Bereiche z.B.:
- Verbales, numerisches, figural-bildhaftes Denken
- Komplexes logisches Denken
- Konzentrationsfähigkeit
- Merkfähigkeit
Es gibt keinen Intelligenztest, der alle Bereiche der Intelligenz abdeckt. Damit kann also nicht von allen Begabungsbereichen ein Stärken/Schwächen Profil erstellt werden.
Ein deutlich überdurchschnittliches Ergebnis darf aber nicht alleiniges Kriterium für eine Hochbegabung sein. Neben der Testung sollte auch eine ausführliche Anamnese durchgeführt werden, sowie auch Beobachtungen zur Motivation, Ausdauer, Aufgabenzuwendung und Kreativität. Der Intelligenzquotient bzw. Prozentrang muss ergänzt werden durch Entwicklungskriterien, Persönlichkeitsmerkmale, die aktuelle Situation und das Verhalten des Kindes. Nur so kann der/die Tester/in eine gute Aussage treffen und ein aussagekräftiges Stärken/Schwächen Profil erstellen.
Wie schon erwähnt, gibt es unterschiedlichste Tests, die für eine Abklärung einer Hochbegabung genutzt werden können. Die gängigsten sind:
- WPPSI III Alter 3-7 Jahre
- WISC V Alter 6-16 Jahre
- AID 3 Alter 6-16 Jahre
- WAIS I Alter ab 16 Jahre
Wenn die von Dir gewählte Tester/in andere Verfahren anwendet, lass Dich nicht irritieren, sondern frage nach, warum er/sie sich dafür entschieden hat.
Wie finde ich eine geeignete Teststelle?
Zum Testen berechtigt sind Psychologen, psychologische Diagnostiker und Sonderschulpädagogen. Ich empfehle Dir jedoch Dich nach einem Begabungsdiagnostiker mit psychologischer Ausbildung und Erfahrung mit dem Thema Hochbegabung umzuschauen. Die Gefahr, dass Dein Kind nicht erkannt wird, ist groß, wenn der/die Tester/in über keine solcher Qualifikationen verfügt.
Auch hier im Begabungsinstitut Impetus findest Du Expertinnen auf dem Gebiet der psychologischen Diagnostik im Bereich Hochbegabung und Lernstörungen. Hier gelangst Du zur Seite Diagnostik.
Folgende Fragen können Dir helfen auf der Suche nach eine/r geeigneten Tester/in
- Über welche Ausbildung verfügt der/die Tester/in?
- Welche Erfahrungen hat der/die Testerin in der Intelligenzdiagnostik?
- Welches Testverfahren wird mit welcher Begründung genutzt?
- Stellt er/sie Fragen nach dem Sinn und Zweck einer Testung?
- Bietet er/sie nach der Testung eine zusätzliche Beratung an?
- Was genau ist im Preis enthalten der genannt wurde?
- Aus wie vielen Bausteinen besteht die Testsitzung?
- Ist der/die Tester/in auch der spätere Gesprächspartner?
- Was wird Dir zur Vorbereitung Deines Kindes auf die Testsituation geraten?
- Wie (mit welchem Konzept) will er/sie Dein Kind motivieren
- Bezieht der/die Tester/in Verhaltensbeobachtungen in die Diagnostik mit ein?
- Wird Dein Kind in die Besprechung der Testergebnisse mit einbezogen?
- Bekommst Du schriftliche Ergebnisse mit nach Hause?
- Wird eine Unterstützung in der Schule angeboten?
- Werden Kontakte zu weiterführenden Institutionen angeboten (Therapie, Fördermaßnahmen…)
Mein Kind hat nicht richtig mitgemacht, kann der Test wiederholt werden?
Das kann passieren, denn eine Testsituation hängt immer auch von der Tagesverfassung Deines Kindes ab und der Beziehung zwischen Testleiter und Klient. Verschiedene Umstände können dafür sorgen, dass ein Test nicht aussagekräftig ist. Ein guter Begabungsdiagnostiker kann Dich trotzdem gut beraten und eine Tendenz feststellen, so dass ein Förderplan erstellt werden kann. In solch einem Fall ist aber eine Testwiederholung nach einem gewissen Zeitraum oder mit einem anderen Testverfahren angeraten.
An dieser Stelle möchte ich Dir noch einige Punkte für eine Testwiederholung aufführen, die Du berücksichtigen solltest.
- Bei einer Testwiederholung, muss der/die Tester/in einen anderen Test wählen, da ansonsten das Risiko der Verzerrung wegen Testübung oder Testunlust nicht sehr hoch aber immer gegeben ist.
- Eine Testwiederholung sollte in jedem Fall immer sehr gut begründet und überlegt sein.
- Der Abstand zu einem erneuten Test sollte mindestens 18 Monate betragen. Gerade zwischen dem 7. Und 9. Lebensjahr, verändern sich die Anforderungen sehr, das Schwierigkeitsniveau steigt deutlich an.
- Bei einer erneuten Testung ist es wichtig, dass das Kind Aufgaben erhält, die bei einer früheren Testung noch nicht dran waren und das Kind diese vorher noch nicht gesehen hat.
- Du musst wissen, dass Tests immer Leistung messen.
- Manchmal schneiden Kinder besser ab in einem erneuten Test, manchmal schlechter. Das kann unterschiedliche Ursachen haben:
- Die Eigenmotivation des Kindes war größer oder kleiner
- Die Tagesform war eine andere
- Die äußere Situation war eine andere
Wenn Dein Kind erneut getestet wird und es fallen Dir Ungereimtheiten auf bzw. Du hast Fragen, scheue Dich nicht den /die Tester/in darauf anzusprechen. Es ist wichtig, dass Du Dir all Deine Fragen von eine Fachperson beantworten lässt.
Du kannst Dich gerne auch an mich wenden! Hier erfährst Du mehr: ⬇
Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen Ausführungen weiterhelfen und Du kannst für Dich und Dein Kind jetzt eine gute Entscheidung treffen. Wenn jedoch noch Fragen offen sind, vereinbare gerne einen Beratungstermin mit mir.
Hat Dir der Artikel gefallen? Bestell gleich meinen Newsletter und verpasse in Zukunft keinen neuen Beitrag mehr.
Impetus News
Jetzt meinen Newsletter bestellen und keine wichtigen Informationen mehr verpassen!
Dankeschön!
Wir haben Dir auch schon die erste E-Mail geschickt und bitten Dich,
Deine E-Mail-Adresse über den Aktivierungslink zu bestätigen.